[Werbung] Was hat es mit Transhumanismus auf sich? Und warum läuft man freiwillig zu Fuß Tausende von Kilometern von Großbritannien nach Polen? Antworten auf diese Fragen liefern die Gespräche mit den Künstlern Matthieu Gafsou und Michał Iwanowski im Podcast „Biennale to go“. In insgesamt 15 Episoden kann man in die Themen der Biennale für aktuelle Fotografie 2022 eintauchen. Der Podcast greift das Motto „From Where I Stand“ auf: Während es in den Ausstellungen um „fotografische Erkundungen in Zeiten eines dringend benötigten Wandels“ geht, reagiert der Podcast auf die in den visuellen künstlerischen Arbeiten aufgegriffenen Themen und erweitert diese um ausführlichere Überlegungen und Diskussionen.
„Vor dem Hintergrund des Klimawandels, internationaler Proteste gegen Menschenrechtsverletzungen und der Folgen der digitalen Medien für demokratische Prozesse der Meinungsbildung fungieren die ausgewählten Werke als visuelle Bestandsaufnahmen, die in aktuellen Diskursen Stellung beziehen.“
Kuratorin Iris Sikking über das Programm der Biennale für aktuelle Fotografie 2022
Podcast-Tipp: Biennale to go
Immer mehr Institutionen entdecken Podcasts als wichtiges Medium für digitale Kulturvermittlung. Viele Ausstellungen kommen heute kaum noch ohne Audio-Begleitung aus, wie unsere Liste mit Museums-Podcasts zeigt. Auch die Biennale für aktuelle Fotografie 2022 nutzt nun einen Podcast für Hintergrundinfos zu den sechs aktuellen Ausstellungen, die in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen zu sehen sind. Im Rahmen von „Biennale to go“ werden Fragen zu Themen wie gesellschaftliche Gerechtigkeit und nachhaltige Lebensweise in unserer digitalisierten Welt diskutiert.
Podcast-Host Alexander Hagmann trifft bei „Biennale to go“ auf die beteiligten Kunstschaffenden und spricht mit ihnen über ihre Fotoarbeiten und die Themen der Biennale 2022. Bei den Gesprächen handelt es sich teils um Spaziergänge, inklusive der Geräusche aus dem urbanen Umfeld. Die Idee dahinter ist, dass Biennale-Besucher die Podcast-Folgen hören können, während sie zwischen den sechs Ausstellungsorten in den drei Städten unterwegs sind – zu Fuß, mit dem Rad, mit Öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto.
Zu jeder Mobilitätsentscheidung gibt es Podcast-Episoden in passender Länge – von einer kurzen Autofahrt bis hin zu einem langen Spaziergang. Dieses Konzept, das unter dem Motto „What if you decide … which way to take“ steht, soll Biennale-Besucher dazu einladen, sich über das eigene Mobilitätsverhalten Gedanken zu machen und darüber zu reflektieren, welchen Einfluss man so auf seine Umwelt nehmen kann. Als Anreiz für eine zeitintensive, aber dafür klimafreundliche Fortbewegungsart locken lange Podcast-Folgen, die tiefere Einblicke in die Themen der Biennale bieten. Natürlich sind aber auch die kürzeren, teils nur 5 Minuten langen Episoden sehr hörenswert.
Der Podcast, der überwiegend auf Englisch produziert ist, lässt sich selbstverständlich auch gut zu Hause hören, wenn man nicht zwischen den Ausstellungsorten der Biennale unterwegs ist. Eine gute Gelegenheit, in Ruhe die Arbeit von Kunstschaffenden wie Giya Makondo-Wills, Kelebogile Ntladi oder Lisa Barnard kennenzulernen.
Die Biennale 2022: From where I stand
Die Biennale für aktuelle Fotografie, die alle zwei Jahre in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen stattfindet, rückt in diesem Jahr die Arbeiten von rund 40 Fotografinnen und Fotografen in den Mittelpunkt, die sich zwischen Kunst, Journalismus und Aktivismus mit unterschiedlichen Fragen nach einer inklusiven, nachhaltigen und selbstbestimmten Zukunft beschäftigen. Sie beleuchten dabei vor allem die (zumeist negativen) Verflechtungen zwischen Mensch, Umwelt und Technologien.
Es geht in den Fotografien etwa um die technische Optimierung des eigenen Körpers, wie in der Serie „H+“ von Matthieu Gafsou (2015-2018), um die Dynamiken in digitalen Medien, wie in der Serie „Volumes“ (2021) von Thomas Kuijpers, oder es werden diverse Identitäten in den Mittelpunkt gerückt, etwa von Anna Ehrenstein mit ihrer Serie „Tools for Conviviality“ (2018). Schließlich befassen sich die fotografischen Arbeiten auch immer wieder kritisch mit dem Umgang mit unserem Planeten. So beleuchtet der Künstler Aàdesokan in der Serie „Waste Identity: Bola Bola Living“ (2020) die Auswirkungen unserer Wegwerfgesellschaft mit Bildern von der größten Mülldeponie Nigerias, und Silvy Crespo zeigt in ihrer Serie „The Land of Elephants“, welchen Einfluss der Lithium-Abbau im portugiesischen Terras de Barroso auf die Natur und die hier lebenden Menschen hat.
Weitere an der Biennale 2022 beteiligte Akteure sind unter anderem Mónica Alcázar-Duarte, Archive of Public Protests, Antoinette de Jong und Robert Knoth, Nepal Picture Library oder Małgorzata Stankiewicz.
Das digitale Programm: What if you decide…
Ergänzt werden die insgesamt sechs Fotoausstellungen der Biennale für aktuelle Fotografie 2022 durch ein digitales Vermittlungsprogramms unter dem Motto „What if you decide…“, das im Rahmen des „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes entstand und über „Neustart Kultur“ gefördert wurde. Zum digitalen Programm gehört neben dem Podcast „Biennale to go“ auch die interaktive Web-Anwendung „Biennale in a Book“, bei der sich jeder einen eigenen Ausstellungskatalog zur Biennale zusammenstellen kann. So wird man selbst zum Kurator und kann für sich Fotografien, Texte zu den Kunstschaffenden und zu ihren Arbeiten sowie eigene Gedanken zu den Themen der Biennale kombinieren. Entsprechend steht dieses digitale Angebot unter dem Motto „What if you decide … to curate“.
Für alle, die es nicht nach Mannheim, Heidelberg oder Ludwigshafen zur Biennale für aktuelle Fotografie 2022 schaffen, sind die Ausstellungen auch online zugänglich, und zwar über virtuelle 360 Grad Rundgänge. Unter dem Motto „What if you decide … to move virtually“ können die sechs Ausstellungen der Biennale jederzeit digital besucht werden.
Biennale für aktuelle Fotografie 2022
19.03.-22.05.2022
Dieser Beitrag entstand im Auftrag des Biennale für aktuelle Fotografie e.V.
Header-Bild: Angelika Schoder – Blick von der Kunsthalle Mannheim auf den Wasserturm, 2019
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Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.
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