[Reise-Tipp] Die Entstehungsgeschichte von València reicht bis in die Römerzeit zurück. Bis heute finden sich in der spanischen Metropole am Mittelmeer zudem historische Zeugnisse aus der Zeit der Westgoten und Mauren. Sogar der Heilige Gral soll hier in der Kathedrale aufbewahrt werden. Doch València ist auch ein Zentrum moderner Architektur, mit zahlreichen Jugendstil-Gebäuden und der Ciudad de las Artes y de las Ciencias, einem von Architekt Santiago Calatrava entworfenen Areal, das wirkt wie aus einer futuristischen Welt. Darüber hinaus hat València auch jede Menge Natur zu bieten, sei es mitten in der Stadt mit den Turia-Gärten und Kilometer langen Sandstränden, oder etwas außerhalb, wo sich das L’Albufera Naturschutzgebiet mit einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt entfaltet. Auch Kultur-Fans kommen in den zahlreichen Museen in València auf ihre Kosten, etwa zum Thema Kunst, Naturwissenschaft oder Geschichte. In der Stadt finden sich sogar einige Orte, die zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurden.
Torre dels Serrans und Jardí del Túria
Einen guten Blick über València hat man von den Serranos-Türmen aus, die zwischen 1392 und 1398 ursprünglich als Verteidigungstürme errichtet wurden. Einst waren sie Teil der mittelalterlichen Stadtmauer und dienten als nördlicher Zugang zur Stadt, den Besucher aus Aragon oder Katalonien kommend passieren mussten. Seit 1865, als die Stadtmauer abgebrochen wurde, stehen die Türme frei. Von der Plaza de los Fueros aus lässt sich seit dem auch die gotische Architektur der Türme mit fünf Sälen mit Spitzbögen und Rippengewölben erkennen.
Entlang der einstigen Stadtmauer zieht sich der 1986 angelegte Jardí del Túria um die Innenstadt, ein breiter Grünstreifen in einem früheren Flussbett mit Palmen, Orangenbäumen, Rosengärten, Brunnen, Sportanlagen und Spielplätzen. Die insgesamt 9 km langen Turia-Gärten, die von 18 Brücken in verschiedenen historischen Baustilen überspannt werden, gehören mit zu den größten städtischen Naturparks in Spanien. Der der Jardí del Túria erstreckt sich vom Parque de Cabecera bis zur Ciudad de las Artes y las Ciencias, der einzigartigen Stadt der Künste und Wissenschaften, die vom spanischen Architekten Santiago Calatrava gestaltet wurde.
- Torre dels Serrans | Plaça dels Furs, s/n, Ciutat Vella, 46003 València
Museu de Belles Arts de València (MuBAV) und Jardins del Real
Schräg gegenüber von den Torre dels Serrans befindet sich das Museu de Belles Arts de València. Das Museum der Schönen Künste ist Spaniens zweitgrößte Kunstgalerie. Die Sammlung umfasst Werke aus dem 14. bis 19. Jahrhundert; zu den Highlights zählen die Arbeiten des valencianischen Malers Joaquin Sorolla sowie von Francisco de Goya, ebenso wie Werke von Bartolomeo Murillo, Diego Velázquez und El Greco. Der Ausstellungsrundgang beginnt bei den „Valencianischen Primitivisten“ mit Künstlern wie Alcanyís, Nicolau und Jacomart, setzt sich bei der „Valencianischen Schule“ mit Vertretern wie Espinosa, Vicente López, Sorolla oder Pinazo fort, und führt schließlich zu bekannten Meistern wie Pintoricchio, Andrea del Sarto oder Van Dyck. Ergänzt wird die Gemäldesammlung durch Zeichnungen und Radierungen sowie Skulpturen, archäologische Exponate, architektonische Fragmente und historische Möbel.
Untergebracht ist das Museu de Belles Arts de València im Gebäude der ehemaligen Seminarschule San Pío V, die 1683 von Juan Tomás de Rocaberti, dem Erzbischof von València, gegründet wurde. Der Entwurf für das bis 1744 errichtete Bauwerk stammt vom Architekten Juan Bautista Pérez Castiel, der auch der Bauleiter der Kathedrale von València war. Im Laufe der Geschichte wurde das Gebäude als christliches Seminar, als Militärakademie und als Versorgungslager in Kriegszeiten genutzt, bevor es ab 1946 zum Sitz des Museums für Schöne Künste wurde.
Hinter dem Museum befinden sich übrigens die Jardins del Real, die königlichen Gärten, und der Viveros-Park mit Rosengärten, Skulpturen, Brunnen und einer Vogelvoliere. Die Gartenanlage geht auf die Zeit der Mauren zurück und wurde ab dem 11. Jahrhundert von diversen Adelsfamilien genutzt. In der Gartenanlage befindet sich auch das Museu de Ciències Naturals, das Naturhistorische Museum von València.
- Museu de Belles Arts de València | C/ de Sant Pius V, 9, La Saïdia, 46010 València
- Museu de Ciències Naturals | Jardines de Viveros, C/ del Gral. Elio, s/n, La Zaidía, 46010 València
Llotja de la Seda
Die Llotja de la Seda, die Seidenbörse von València, gilt als eines der bedeutendsten Gebäude der profanen Gotik in Europa. Errichtet wurde das Bauwerk zwischen 1483 und 1533 unter Architekten wie Pere Compte, Juan Yvarra, Domingo Urtiaga und Johan Corbera. Seit 1996 zählt die Lonja de la Seda zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Rundgang beginnt im mit Orangenbäumen bepflanzten Innenhof, dem Patio de los Naranjos, von dem aus man zum imposanten Säulensaal gelangt. Das Gewölbe im Sala de Contratación wird von acht gewundenen Steinsäulen getragen. Im Mittelturm der Seidenbörse befindet sich ein Kellergewölbe, in das man hinab steigen kann. Der Raum diente einst als Gefängnis für Kaufleute, die ihre Schulden nicht bezahlen konnten. Über eine Außentreppe kann man über den Innenhof außerdem zum reich verzierten Consulat de la Mar aufsteigen, einem großen Saal mit einer aufwendig geschnitzten Kassettendecke aus Holz.
Jeden Sonntag findet vor der Llotja de la Seda übrigens von 10 bis 13 Uhr ein Flohmarkt und Antikmarkt statt, auf dem es Bücher, Schallplatten, Comics und mehr gibt.
- Llotja de la Seda | C/ de la Llotja, 2, Ciutat Vella, 46001 València
Centre Arqueològic de l’Almoina
Das Almoina-Museum bietet einen Einblick in die Geschichte der Stadt València, von der Gründung durch die Römer im 2. Jahrhundert v. Chr. bis ins Mittelalter im 14. Jahrhundert. Das Besondere ist, dass im Museo de la Almoina die Stadtgeschichte nicht nur erzählt, sondern auch wirklich gezeigt wird – anhand von Gebäude- und Mauerresten sowie zahlreichen archäologischen Artefakten. Der Name Almoina leitet sich vom valencianischen Wort für Almosen ab, denn an der Stelle des heutigen Museums stand einst eine mittelalterliche Fürsorgeanstalt. Als diese im 20. Jahrhundert abgerissen wurde, stieß man auf bauliche Überreste, die bis in die Römerzeit zurück reichen. Ab 1985 wurde die archäologische Grabungsstätte, die zu den wichtigsten in ganz Europa zählt, daher als Museum gestaltet, um hier die historische Entwicklung von València erfahrbar zu machen.
Die eigentliche Gründung der Stadt reicht bis ins Jahr 138 v. Chr. zurück. Obwohl València im Jahr 75 v. Chr. komplett in einem Krieg zerstört wurde, sind im Almoina-Museum aus der Gründungszeit noch einige Zeitzeugnisse erhalten, etwa das sogenannte Heiligtum des Äskulap und ein römisches Bad. Eine Neugründung der Stadt erfolgte durch die Römer im Jahr 25 v. Chr., aus dieser Zeit sind im Museum noch Reste u.a. der Basilika und des Portikus des Forums erhalten. Im Jahr 500 wurden die Römer dann von den Westgoten vertrieben, aus dieser Zeit ist noch das Baptisterium und die Apsis der westgotischen Kathedrale erhalten, ebenso wie einige Gräber.
Im Jahr 711 wurde die Stadt dann von den Mauren erobert und erhielt den Namen Balansiya. Aus der muslimischen Zeit konnten Ausgrabungen einen Teil des Alcázar freigelegt, u.a. mit einem Wasserrad und einem Fragment der Befestigungsanlage. Die Zeit der Mauren endete im Jahr 1238, als Jaime I die Stadt zurückeroberte. Aus Balansiya wurde wieder València und die Stadt entwickelte sich zu ihrer heutigen Form. Aus der Zeit der Rückeroberung stammt das Gebäude der Almoina Fürsorgeanstalt, deren Überreste ebenfalls im Museum zu sehen sind. In Gedenken an die Rückeroberung wird übrigens jedes Jahr am 9. Oktober der Einzug von Jaime I. in die Stadt gefeiert.
Tatsächlich ist die gesamte historische Innenstadt von València auf westgotischen und maurischen Überresten erbaut. An manchen Stellen sind diese archäologischen Zeugnisse noch sichtbar, etwa im Museum für Aufklärung und Moderne, dem Museu Valencià de la Il.lustració i de la Modernitat – kurz MuVIM. Hier werden ständig wechselnde Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst und zu politischen Themen gezeigt. Im Untergeschoss finden sich auch Exponate aus dem Almoina-Museum und Mauerreste aus der Zeit vor 1200.
- Centre Arqueològic de l’Almoina | La Almoina, Pl. de Dècim Juni Brut, s/n, Ciutat Vella, 46003 València
- Museu Valencià de la Il.lustració i de la Modernitat (MuVIM) | C/ de Quevedo, 10, Ciutat Vella, 46001 València
Catedral de València
Nicht weit vom Museo de la Almoina entfernt, befindet sich die Kathedrale von València. Sie ist der Himmelfahrt der Heiligen Maria gewidmet und wurde ab dem 13. Jahrhundert auf Fragmenten eines römischen Tempels erbaut, der später als Moschee genutzt wurde. Die Kathedrale wurde vor allem im gotischen Stil errichtet, hat aber auch Elemente aus der Romantik und dem Barock. Im 15. Jahrhundert entstanden u.a. das Kuppelgewölbe, der Glockenturm Miguelete, den man über 207 Stufen auch besteigen kann, und die Apostelpforte. In der Kathedrale sind Renaissance-Fresken von Paolo da San Leocadio und Francesco Pagano aus dem späten 15. Jahrhundert zu sehen, sowie Gemälde von Maella, Goya und Juan de Juanes im Kathedralen-Museum.
Zur Kathedrale gehört auch die Kapelle des Heiligen Kelches aus dem 15. Jahrhundert, in der sich seit 1916 der Heilige Gral befindet – so wird es zumindest behauptet. Angeblich gelangte der Gral aus poliertem Achat um 1424 zu König Alfons dem Großmütigen nach València und wird seit 1437 in der Kathedrale aufbewahrt. Historische Quellen geben wohl darüber Auskunft, dass es sich bei der Reliquie wirklich um das Gefäß handelt, das von Jesus Christus beim Letzten Abendmahl benutzt wurde.
- La Catedral del Santo Cáliz | Pl. de l’Almoina, s/n, Ciutat Vella, 46003 València
Estació del Nord
Wer sich für Jugensstil-Architektur interessiert, sollte den Nordbahnhof von València besuchen. Das 1917 eröffnete Gebäude wurde von Architekt Demetrio Ribes entworfen und wird oft in Verbindung gebracht mit der europäischen Secessions-Bewegung. Beim Baustil handelt es sich um eine Version des Jugendstil, der als valencianischer Modernismus bezeichnet wird. In diesem Stil sind u.a. auch der Mercat Central und der Mercado de Colón in València gestaltet. Hier verbinden sich Architektur, Malerei, Bildhauerei, Design und dekorative Kunst zu einem Gesamtkunstwerk.
Der Bahnhof erfüllt alle Merkmale der valencianischen Moderne, die viele Gemeinsamkeiten mit dem deutschen Jugendstil oder der französischen Art Nouveau aufweist. Typisch für den Stil sind Ornamente, die an Blüten, Pflanzen oder Tiere erinnern, eine Vorliebe für geschwungene Formen und Asymmetrie, exotische Naturmotive mit Anlehnung an den Japonismus und die Verwendung von Kacheln, Fliesen und Mosaiken. In der Estació del Nord ist jeder Aspekt des Gebäudes bis ins Detail gestaltet, von den Böden und Fenstern über die Lampen bis hin zu den Türgriffen. Auffällig ist besonders die Fassade des Bahnhofs, die mit Gemüse-Motiven, Orangen und Orangenblüten auf die valencianische Landwirtschaft verweist.
Auch wenn der Name es anders vermuten lässt, liegt der Bahnhof übrigens nicht im Norden, sondern in der südlichen Innenstadt von València, direkt neben der Stierkampfarena.
- Estació del Nord | Carrer d’Alacant, 25, Extramurs, 46004 València
Mercat Central de València
Der Zentralmarkt von València, der am Platz Ciudad de Brujas inmitten der historischen Altstadt zu finden ist, gilt neben der Estació del Nord als das wichtigste Bauwerk im Stil des valencianischen Modernismus. Das Markgebäude wurde 1914 nach Entwürfen von Francesc Guerdia i Vial und Alexandre Soler i March erbaut, den Mitbegründern der Escuela de Arquitectura de Barcelona. Bis zur Vollendung im Jahr 1928 wurde der Bau der Markthalle von den Architekten Enrique Viedma Vidal und Angel Roman Verdeguer fortgeführt.
Im Jahr 2004 wurde das Marktgebäude komplett restauriert und dient bis heute als Markt für den Verkauf lokaler Spezialitäten wie Trockenobst, Gewürze und gerösteten Nüssen. Auch frische Lebensmitteln aller Art wie Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch und Wurstwaren, insbesondere natürlich der berühmten Jamón Ibérico de Bellota, sowie alle möglichen Obst- und Gemüsesorten werden hier verkauft. An insgesamt 1.200 Marktstände, die im Mercat Central vertreten sind, gibt es fast alles, was man sich kulinarisch wünschen kann.
- Mercat Central | Pl. Ciutat de Bruges, s/n, Ciutat Vella, 46001 València
Mercat de Colón
Das Gebäude des Columbus-Marktes wurde zwischen 1914 und 1916 nach Entwürfen von Francisco Mora Berenguer erbaut, einem Absolventen der Escuela de Arquitectura de Barcelona. Anders als im Mercat Central, wo vor allem frische Nahrungsmittel angeboten werden, sind im Mercat de Colón vor allem Geschäfte und Gastronomie ansässig. Das Besondere am Marktgebäude ist, dass es sich über mehrere Ebenen erstreckt und ein besonders schöne Fassade hat, an der diverse Tiere und Früchte dargestellt werden.
Im Stil des valencianischen Modernismus ist auch dieses Gebäude als Gesamtkunstwerk konzipiert, mit Eisenguss-Säulen, Mosaiken, Keramikfliesen und einer aufwendig gestalteten Fassade mit großen Glasfenstern. Von 2003 bis 2009 wurde der Mercat de Colón restauriert und ist mit seinen Cafés, Restaurants und Bars heute vor allem ein Ort zum Ausgehen.
- Mercat de Colón | Carrer de Jorge Juan, 19, L’Eixample, 46004 València
Museu de les Ciències und Ciutat de les Arts i les Ciències
Ein Besuch im Wissenschaftsmuseum lohnt sich besonders, wenn man sich für diverse Themen rund um unsere Erde, das Sonnensystem und die Raumfahrt interessiert. Auf fünf Etagen lassen sich auf insgesamt rund 42.000 m2 diverse Ausstellungen erkunden, in denen man zum Beispiel Aufnahmen aus dem Weltraum immersiv erleben kann oder oder bei einem Reaktionsspiel testen kann, ob man fit für einen Flug zur Internationalen Raumstation ISS ist. Andere Ausstellungen befassen sich mit bekannten spanischen Persönlichkeiten aus der Wissenschaft oder mit dem menschlichen Körper und dem Leben auf der Erde. Einige der Ausstellungen richten sich dabei explizit an Kinder mit Spiel- und Experimentiermöglichkeiten, zudem können zum regulärem Museumseintritt auch Workshop-Angebote dazu gebucht werden.
Neben den spannenden Inhalten fasziniert das Museu de les Ciències aber auch durch seine futuristische Architektur. Das außergewöhnliche Museumsgebäude wurde von dem aus València stammenden Architekten Santiago Calatrava entworfen, der auch die gesamte Ciudad de las Artes y de las Ciencias konzipierte. Das Areal, das am südlichen Ende der Turia-Gärten liegt, diente bereits als Drehort für diverse Filme und Serien, etwa für die britische Serie „Doctor Who“ oder für die US-Serie „Westworld“. Und tatsächlich fühlt man sich inmitten der außergewöhnlichen Architektur, als wäre man mit einer Zeitmaschine in die Zukunft gereist.
Die Ciutat de les Arts i les Ciències, kurz CAC, beginnt im Norden mit dem Opernhaus von València, dem Palau de les Arts Reina Sofía. Dem gegenüber befindet sich das L’Hemisfèric, ein IMAX- und 3D-Kino in Form eines riesigen Auges. Südlich davon folgt das Museu de les Ciències; parallel dazu verläuft das Umbracle, ein botanischer Garten. Auf der anderen Seite der auffälligen Pont l’Assut de l’Or Brücke liegt das Gebäude des CaixaForum mit der Àgora, in dem Ausstellungen, Tagungen und andere Kulturveranstaltungen stattfinden.
- Museu de les Ciències | Ciudad de las Artes y de las Ciencias, Av. del Professor López Piñero, 7, 46013 València
- Ciutat de les Arts i les Ciències de València | Quatre Carreres, 46013 València
Museu Oceanogràfic
Südlich der Ciutat de les Arts i les Ciències, unterhalb des CaixaForum, befindet sich das Museu Oceanogràfic, ein großer Park mit diversen Aquarien, einem Delfinarium und Außengehegen mit Schildkröten, Seehunden, Flamingos und anderen Wasservögeln. Das Oceanogràfic ist die größte Erlebniswelt ihrer Art in ganz Europa mit über 45.000 Lebewesen und insgesamt rund 500 verschiedenen Arten.
Das Museum bildet die wichtigsten Ökosysteme der Meere und Ozeane auf unserer Erde nach, etwa die Unterwasserwelt des Mittelmeers, das sich in València quasi nur wenige Meter entfernt vom Oceanogràfic befindet. Einer der größten Wassertanks der Welt ermöglicht außerdem einen Blick in die Welt des Atlantik, mit Bullenhaien, grauen Riffhaien, Mondfischen und zahlreichen anderen Fischarten und Unterwasserpflanzen. Auch die Welt der Arktis und Antarktis wird gezeigt, mit Pinguinen, Walrössern und einem Belugawal. In großen Wassertanks trifft man zudem auf diverse Quallen-Arten und im Delfinarium, mit fünf Becken übrigens eines der größten der Welt, erfährt man, wie mithilfe von Delfinen unsere Meere wissenschaftlich erforscht werden.
- L’Oceanogràfic | C/ d’Eduardo Primo Yúfera, 1B, Quatre Carreres, 46013 València
L’Albufera und El Palmar
Wer außerhalb von València einen Ausflug ins Grüne machen möchte, sollte den Albufera-Naturpark besuchen, den Parc Natural de l’Albufera. Im Zentrum des Naturschutzgebiets, dessen Geschichte bis in die Zeit der maurischen Besetzung im Jahr 711 zurückgeht, befindet sich der größte Binnensee Spaniens, der eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beheimatet. Im Ort El Palmar bieten diverse Veranstalter Bootsfahrten über den See an, bei denen man die Flora und Fauna des Sees ganz aus der Nähe erleben kann. Bei einer Bootsfahrt kann man auch einen Blick auf die traditionellen Barracas werfen, die historischen Reed-gedeckten Fischerhütten.
Auf dem Weg nach El Palmar kommt man zudem an Erdmandel- und Reisfeldern vorbei. Die hier angebaute Erdmandel (Chufa) wird zu Horchata verarbeitet, dem in València traditionellen Sommergetränk. Noch wichtiger für die Region ist allerdings der in der L’Albufera angebaute Reis, der für die traditionelle valencianische Paella genutzt wird. Das Gericht mit gebratenem Reis wird typischerweise mit Hähnchen- und Kaninchenfleisch zubereitet. In El Palmar finden sich zahlreiche Arrocerías, also auf Paella spezialisierte Restaurants, in denen man diverse Paella-Variationen mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten probieren kann.
Zum etwa 10 km südlich von València gelegenen L’Albufera Naturschutzgebiet kommt man am günstigsten mit den Stadtbuslinien 24 und 25. Die Bustickets können über die EMT València App oder direkt im Bus gekauft werden. Die Busse fahren regelmäßig vom Stadtzentrum Valèncias nach El Palmar, das direkt am L’Albufera See liegt, und in die Stadt El Perellonet, die direkt am Meer liegt.
- L’Albufera, El Palmar | 46012 El Palmar, València
L’Albufera und Platja de la Devesa del Saler
Der See im Albufera-Naturpark ist über einen kleinen Kanal direkt mit dem Mittelmeer verbunden. Ein Besuch des Parc Natural de l’Albufera kann also sehr gut mit einem Strandausflug verknüpft werden. Auch hierhin gelangt man mit den Buslinien 24 und 25. Unser Tipp ist die Haltestelle Av. Pinars 32 – Embarcador de l’Albufera (Les Gavines), sie liegt direkt am Gola de Puchol Nuevo, dem Kanal der den See in der L’Albufera mit dem Meer verbindet. In wenigen Minuten gelangt man an dieser Stelle vom See zum Platja de la Devesa del Saler, einen etwa 5 km langen Naturstrand. Die Dünenlandschaft mit Pinien und Palmen ist Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, von Fischreihern bis hin zu wilden Flamingos, die sich vor allem am L’Estany de Pujol aufhalten, einem künstlich angelegten See, der sich kurz vor den Dünen befindet.
- Platja de la Devesa del Saler, Gola del Pujol | Avinguda dels Pinars, 81, Pobles del Sud, 46012 València
Header-Bild: Angelika Schoder – Plaza de la Virgen, València 2024,
Bilder: Angelika Schoder – València, 2024
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Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.
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