Unterwegs in Südfrankreich: Kultur-Tipps und Museen in Aix-en-Provence

Wer Kunst, Kultur und guten Wein liebt, wird in der Provence fündig. Wir geben einen Überblick über unsere Kultur-Highlights und die schönsten Museen in Aix-en-Provence und empfehlen Reiseziele in der Region um Marseille.

Ein Überblick über Kultur-Highlights, die schönsten Museen in Aix-en-Provence und Reiseziele in der Region um Marseille.

[Pressereise] Kunst-Fans zieht es vor allem auf den Spuren des impressionistischen Malers Paul Cézanne nach Aix-en-Provence. Doch die südfranzösische Stadt in der Nähe von Marseilles hat auch darüber hinaus eine vielfältige Museumslandschaft und viele Kulturangebote zu bieten. Wer etwas Zeit mitbringt, sollte nicht nur die Museen in Aix-en-Provence erkunden, sondern auch die Kunstorte der Region besuchen, allen voran das Château La Coste und das Bonisson Art Center, wo auch Fans des provenzalischen Weins auf ihre Kosten kommen. Hier geben wir einen Überblick über unsere Kultur-Highlights in Aix-en-Provence und in der Region.


Wer das historische Mazarin Quartier in Aix-en-Provence erkundet, gelangt zum Place des Quatre Dauphins.
Wer das historische Mazarin Quartier in Aix-en-Provence erkundet, gelangt zum Place des Quatre Dauphins mit dem barocken Delphinbrunnen von Jean-Claude Rambot aus dem Jahr 1667.

Unterwegs in Aix-en-Provence

Die historische Innenstadt von Aix-en-Provence lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Wem die Wege doch zu weit sind, kann auch die sogenannten Diablines nutzen, das sind kleine Elektrobusse, die durch die engen Straßen der verkehrsberuhigten Altstadt fahren. Wer den Aix-en-Provence City Pass hat, kann kostenfrei mitfahren. Mit dem Pass, der wahlweise für 24, 48 oder 72 Stunden gilt, lassen sich auch diverse Museen kostenlos besuchen, es gibt Ermäßigungen bei Partnerinstitutionen und man kann an geführten Touren auf Französisch oder Englisch teilnehmen.

Aix-en-Provence ist auch bekannt für seine vielfältigen Märkte. Auf dem Place Richelme findet täglich ein Lebensmittelmarkt statt; dienstags, donnerstags und samstags gibt es auf diversen Plätzen in der Innenstadt einen Markt für Kleidung, Handwerk und Gebrauchswaren; mittwochs, freitags und sonntags gibt es einen Blumenmarkt auf dem Place Comtales und jeden 1. Sonntag im Monat gibt es auf dem Place de l’Hôtel de Ville einen Markt für antiquarische und 2nd Hand Bücher.

Natürlich sollte man sich bei einem Besuch von Aix-en-Provence auch auf die Spuren des berühmtesten Künstlers der Stadt begeben, von Paul Cezanne (1839-1906). Zu seinen wichtigsten Wirkungsstätten gehören sein Atelier sowie das Landhaus Jas de Bouffan. Inmitten des Naturschutzgebiets im Sainte-Victoire Gebirge kann mit einer geführten Tour zudem der Bibemus-Steinbruch besucht werden, wo sich Cezanne für seine Gemälde inspirieren ließ.

Noch bis zum Frühjahr 2025 sind das Atelier de Cezanne und die Bastide du Jas de Bouffan wegen Umbau geschlossen.


Im Hôtel de Caumont können nicht nur historische Räume im Einrichtungsstil des 18. Jahrhunderts besucht werden, sondern auch wechselnde Kunstausstellungen.
Im Hôtel de Caumont können nicht nur historische Räume im Einrichtungsstil des 18. Jahrhunderts besucht werden, sondern auch wechselnde Kunstausstellungen.

Hôtel de Caumont – Centre d’Art

Inmitten des Mazarin-Viertel, dem südlich gelegenen historischen Teil von Aix-en-Provence, befindet sich das Hôtel de Caumont, das ursprünglich für François de Réauville errichtet wurde. Die Fassade des ehemaligen Herrenhauses aus dem 16. Jahrhundert wurde von Künstlern aus Paris und Aix geschaffen. Im Inneren erwartet die Besucher eine prunkvolle Eingangshalle, deren Decke von zwei Atlas-Skulpturen getragen wird, nach Entwürfen der Bildhauer Honoré Gastaud und Esprit Routier. In den beiden oberen Stockwerken befinden sich die Ausstellungsräume des Caumont – Centre d’Art, die für wechselnde Sonderausstellungen genutzt werden.

Im ersten Stockwerk sind auch die ehemaligen Privatzimmer des Hôtel de Caumont zu finden, etwa das Musikzimmer im Einrichtungsstil des 18. Jahrhunderts oder das sogenannte Schlafzimmer von Pauline mit Elementen des Rokoko-Stils. Im Erdgeschoss des Gebäudes findet sich in ebenso historisch gestalteten Räumen das Museumscafé, von dem aus man in den Garten des Hôtel de Caumont gelangt. Dieser wurde 1715 vom Architekten Robert de Cotte im Stil eines französischen Gartens entworfen, mit offenen Perspektiven und symmetrischer Bepflanzung. Der Garten ist heute nach historischem Vorbild rekonstruiert, mit Lorbeer-, Buchs- und Akazien-Bäumen, aber auch mit Maulbeeren, Efeu und Magnolien, die in der Provence typisch sind.

Im Auditorium, einem Nebengebäude des Hôtel de Caumont, widmet sich der Film „Cezanne au pays d’Aix“ dem bekanntesten Künstler von Aix-en-Provence. Der knapp 30-minütige Film, der mehrmals am Tag gezeigt wird, beleuchtet, wie Paul Cezanne der Provence sein Leben lang verbunden war, wie er die Region erkundete und hier die Landschaften malte, die ihn beeindruckten.


Die Sammlung des Musée Granet umfasst Objekte und Kunstwerke aus rund 2.000 Jahren, von der Antike bis in die Moderne.
Die Sammlung des Musée Granet umfasst Objekte und Kunstwerke aus rund 2.000 Jahren, von der Antike bis in die Moderne.

Musée Granet

Das 1765 gegründete Musée Granet zählt zu den ältesten Kunstmuseen Frankreichs. Seit 1838 ist das Museum im Palais de Malte zu finden, einer früheren Priorei des Malteser-Ordens von Aix-en-Provence im historischen Mazarin-Viertel. Neben wechselnden Sonderausstellungen präsentiert das Museum seine umfangreichen Sammlungen, beginnend im Untergeschoss mit archäologischen Objekten aus Ägypten, griechisch-römischen und etruskischen Artefakten sowie Objekten aus der keltisch-ligurischen Siedlung Entremont und aus der Gründungszeit der Stadt Aquae Sextiae (Aix-en-Provence) im späten zweiten Jahrhundert v. Chr.

Eine Skulpturengalerie im Erdgeschoss zeigt die wichtigen Persönlichkeiten aus der Region, von Vauvenargues über Mirabeau bis hin zu Cézanne, sowie Werke von Jean-Pancrace Chastel, Truphème oder von Aixer Bildhauern des 19. Jahrhunderts wie Ramus oder Ferrat. Im Obergeschoss zeigt das Museum französische, skandinavische, spanische und italienische Malerei vom 14. bis zum 18. Jahrhundert mit Werken von unter anderem Rubens und Rembrandt, sowie französische Malerei des 19. Jahrhunderts, darunter F.M. Granets Landschaftsbilder, Werke der provenzalischen Schule, etwa von L’Engalière und Loubon, und auch Werke von Jean Auguste Dominique Ingres, allen voran das monumentale Gemälde „Jupiter et Thétis“ (1811).

Natürlich zeigt das Museum auch Werke von Paul Cézanne. In einem ihm gewidmeten Ausstellungsraum sind zehn seiner Bilder zu sehen, unter anderem das Gemälde „Le Baigneuses“, eine Leihgabe aus dem Pariser Musée d’Orsay, ein frühes Stillleben, ein Porträt von Madame Cézanne, ein Werk zu Ehren von Delacroix und ein Porträt von Emile Zola, das einzige seiner Art übrigens. Auch die Kunst der Moderne ist im Musée Granet vertreten. Unter dem Motto „Von Cezanne bis Giacometti“ zeigt das Museum die ehemalige Sammlung von Philippe Meyer, darunter auch Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von Alberto Giacometti, sowie Werke von unter anderem Pablo Picasso, Fernand Léger, Piet Mondrian, Paul Klee und Balthus.


Das Musée Granet XXe zeigt die Sammlung Jean Planque im Place Jean Boyer, in der Chapelle des Pénitents Blancs.
Das Musée Granet XXe zeigt die Sammlung Jean Planque im Place Jean Boyer, in der Chapelle des Pénitents Blancs.

Musée Granet XXe, Sammlung Jean Planque

Nur wenige Meter vom Musée Granet entfernt, befindet sich der zweite Standort des Museums in der Chapelle des Pénitents Blancs aus dem 17. Jahrhundert. Hier zeigt das Museum seit 2013 zahlreiche Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen aus dem Nachlass des Schweizer Sammlers Jean Planque, der in Paris als Berater für die Galerie Beyeler tätig war. Zu den Werken seiner Sammlung gehören Arbeiten der Impressionisten und Postimpressionisten, etwa von Cézanne, Monet, Van Gogh oder Degas, sowie zentrale Arbeiten von wichtigen Vertretern der Moderne wie Bonnard, Picasso, Braque, Léger oder Dubuffet.

Die Ausstellung führt durch die Sammlungsschwerpunkte von Jean Planque, im Erdgeschoss angefangen bei René Auberjonois und Claude Monet, über einige Werke des Cubismus und von Pablo Picasso, bis hin zu Arbeiten von Nicolas de Staël. Im ersten Stock sind Gemälde von Jean Planque selbst zu sehen, ebenso wie von Künstlerfreunden wie Walter Schüpfer, Paul B. Barth oder Hans Berger. Im zweiten Obergeschoss sind schließlich Werke der Art Brut aus der Sammlung von Jean Planque ausgestellt, allen voran von Jean Dubuffet. Schließlich zeigt das Museum auch Werke von Kunstschaffenden, die sich Jean Planque verbunden fühlten, etwa von Kosta Alex, Alexandre Hollan oder Sorel Etrog.


Inmitten eines französische Gartens im Stil des 17. Jahrhunderts befindet sich der Pavillon Vendôme.
Inmitten eines französische Gartens im Stil des 17. Jahrhunderts befindet sich der Pavillon Vendôme. Das Museum zeigt regelmäßig zeitgenössische Kunst, die in Dialog mit der historischen Sammlung tritt.

Pavillon Vendôme

Der Pavillon de Vendôme wurde im Jahr 1665 für den Herzog von Vendôme errichtet, den Gouverneur der Provence und Cousin Ludwigs XIV. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude mehrfach umgebaut. Heute befinden sich an der Fassade zwei große Atlas-Skulpturen von Jean-Claude Rambot aus weißem Calissane-Stein. Im Inneren finden sich noch diverse Dekorationen aus dem Barock, etwa die doppelte Wendeltreppe mit ihrem schmiedeeisernen Geländer sowie Gipsskulpturen und Stuckdekorationen mit Girlanden und Putten. Das Gebäude ist von einem französischen Garten umgeben, der im Stil des 17. Jahrhunderts rekonstruiert wurde.

Seit 1954 ist das Gebäude als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich, ebenso wie der denkmalgeschützte französische Garten, der das Anwesen umgibt. Die Sammlung des städtischen Museums umfasst heute Werke vom 17. bis ins frühe 21. Jahrhundert, insbesondere Gemälde, Zeichnungen und Drucke, aber auch historische Möbel. Regelmäßig werden Kunstschaffende dazu eingeladen, mit ihren aktuellen Werken in Dialog zu treten mit der historischen Sammlung des Museums.

  • Pavillon Vendôme | 13 Rue de la Molle, 13100 Aix-en-Provence

Im ersten Stock des ehemaligen Erzbischofspalasts von Aix-en-Provence befindet sich das Musée des Tapisseries.
Im ersten Stock des ehemaligen Erzbischofspalasts von Aix-en-Provence befindet sich das Musée des Tapisseries.

Musée des Tapisseries, Palais de l’Archevêché

Der ehemalige Erzbischofspalast, genauer gesagt dessen Innenhof, ist heute vor allem als Schauplatz des Festival d’Aix-en-Provence (Festival d’Art Lyrique) bekannt. Seit 1909 befindet sich in den Prunksälen im ersten Stock jedoch auch das Musée des Tapisseries, zu dem eine doppelte Wendeltreppe aus der Barockzeit führt. Das Museum verdankt seinen Namen den Wandteppichen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die in der Manufacture Royale de Beauvais gewebt und einst für den Erzbischofspalast hergestellt wurden. Die Prunksäle des Palastes sind bis heute mit verschiedenen antiken Möbelstücken wie Kommoden, Sitzgarnituren, Sessel und Schränken ausgestattet.

Mit zu den Sammlungs-Highlights gehören die sogenannten „Grotesques“, sechs Wandteppiche die um 1689 nach den Entwürfen von Jean-Baptiste Monnoyers gewebt wurden. Sie zeigen Tänzer und Musiker, die in einer Kulisse aus Blüten, Vögeln und verschiedenen anderen Ornamenten auftreten. Andere Tapisserien nach Motiven von Charles Natoire erzählen die Geschichte von Don Quijote. Regelmäßig zeigt das Musée des Tapisseries Ausstellungen zu diversen Themen wie Textilkunst, zeitgenössische Kunst und darstellende Kunst. Zudem finden hier auch verschiedene Veranstaltungen wie Vorträge über Kunst und Oper sowie pädagogische Workshops und Konzerte statt.


Die Chapelle de la Visitation wurde einst für den Orden von der Heimsuchung der Heiligen Maria, die Visitandines errichtet.
Die Chapelle de la Visitation wurde einst für den Orden von der Heimsuchung der Heiligen Maria, die Visitandines errichtet.

Chapelle de la Visitation

Die Chapelle de la VisitationSainte Catherine de Sienne wurde zwischen 1646 und 1651 von den Architekten Jean Jaubert und Laurent Vallon aus Aix für den Orden der Visitandines erbaut. Der Orden von der Heimsuchung der Heiligen Maria war ein Frauenkloster, das der Lehre des Heiligen Augustinus folgte. Die Visitandines wurden 1610 in Annecy von Jeanne de Chantal und Franz von Sales, dem damaligen Bischof von Genf, gegründet und sollte allen Frauen offen stehen, also auch denen, die von anderen Orden abgelehnt wurden, etwa älteren Frauen, Witwen oder Behinderten. Der Name Visitandines ist eine Anspielung auf die Demut der Jungfrau Maria während der biblischen Episode, die als Heimsuchung bekannt ist.

Die Kirche besteht aus einem einzigen Schiff mit Seitenkapellen und einer Apsis in drei Abschnitten; die Fassade wurde vom Pariser Bildhauer und Architekt Pierre Pavillon gestaltet. In Aix sind mehrere Gebäude von ihm gestaltet worden, unter anderem das Rathaus, das Hôtel de Boisgelin, das Hôtel de Châteaurenard und der Pavillon de Vendôme. Der Hauptaltar der Kirche aus italienischem Marmor wurde 1661 von Laura Martinozzi, der Herzogin von Modena gestiftet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Altar neue Gemälde, die die Circumcisio Domini, die Unbefleckte Empfängnis und die Heilige Martha mit der Heiligen Margarete zeigen.


Der Op-Art-Künstler Victor Vasarely schuf am Stadtrand von Aix-en-Provence ein einzigartiges Architekturzentrum, das heute als zentrales Museum für seine Werke dient.
Der Op-Art-Künstler Victor Vasarely schuf am Stadtrand von Aix-en-Provence ein einzigartiges Architekturzentrum, das heute als zentrales Museum für seine Werke dient.

Fondation Vasarely

Der Maler und Grafiker Victor Vasarely wurde mit seinen farbenfrohen, optische Illusionen erzeugenden Werken als Mitbegründer der Op-Art bekannt. Als Künstler nahm er nicht nur an den ersten vier documenta Ausstellungen teil, sondern schuf auch das Rauten-Logo der Automarke Renault. In Aix-en-Provence eröffnete der in Ungarn geborene Künstler 1976 die Fondation Vasarely, ein Architekturzentrum, das als Ort für Forschung und Begegnung zwischen Kunst und der Öffentlichkeit dienen sollte.

Das gesamte Gebäude trägt Vasarelys Handschrift, vom Grundriss in 16 hexagonalen Zellen, über die Außengestaltung mit ihren prägnanten schwarzen und weißen Kreisen, bis zur Innenarchitektur, die von Beton, Glas und Aluminium bestimmt wird. Einzigartig sind hier das Waben-förmige Treppenhaus mit einer Doppelhelix-Treppe und die 44 Monumentalwerke, die als „architektonische Integrationen“ in sieben 11 Meter hohen Ausstellungsräumen als Wandgemälde und Reliefs zu sehen sind. Etwas Besonderes sind auch die komplexen mechanischen Schaukästen, die mit einem Schiebemechanismus eine Vielzahl von Vasarelys Werkstudien zugänglich machen. Der Künstler entwickelte diese Schaukästen extra für das Museum, um seine Konzepte zum „Plastischen Alphabet“ auf kleinem Raum zu präsentieren.

Die Sammlungsausstellung gibt einen Einblick in das Leben und die künstlerischen Konzepte von Victor Vasarely, zeigt seine wichtigsten Kooperationen, etwa für ein Album-Cover von David Bowie von 1969 (später bekannt als „Space Oddity“), und verfolgt seine künstlerischen Schaffensphasen. Diese reichen von seiner grafischen Phase ab 1929, die mit seinem Besuch der Budapester Bauhaus-Schule begann, bis hin zu seiner letzten Phase ab 1968, in der er sich „universellen Strukturen“ widmete. In diesen Bildern, die heute zu seinen bekanntesten Werken zählen, spielte der Künstler mit der Verformung von Linien, um Volumen zu schaffen und optische Illusionen zu erzeugen. In Werken wie „Vega Tek“ (1968) und „Vega 200“ (1968) versuchte Vasarely das schwer fassbare Universum der Galaxien, kosmische Pulse und biologische Mutationen von Zelle festzuhalten.


In der Buchhandlung Mon Chat Pitre kann man nicht nur französische Klassiker und aktuelle Literatur kaufen, sondern auch die Katzen kennenlernen, die hier leben - zum Beispiel Garfield.
In der Buchhandlung Mon Chat Pitre kann man nicht nur französische Klassiker und aktuelle Literatur kaufen, sondern auch die Katzen kennenlernen, die hier leben – zum Beispiel Garfield.

Buchladen Mon Chat Pitre

Für Literatur-Fans gehört in Aix-en-Provence ein Besuch des Buchladens Mon Chat Pitre auf jeden Fall auf die To-Do-Liste. Der Laden, der sich zentral in der Stadt in der Nähe der Église de la Madeleine befindet, führt Kinder- und Kunstbücher, Ratgeber und wissenschaftliche Publikationen, Romane und Reiseliteratur, aber auch Geschenkartikel und Deko mit Katzenmotiven. Das Highlight sind allerdings die Fellnasen, die im Laden leben und gerne in Kontakt mit den Kunden kommen, etwa der schwarz-weiße Marcel, der weiße Titou oder der orange Garfield.

Alle Katzen, die heute im Buchladen leben, wurden einst ausgesetzt und erhielten hier ein neues Zuhause. Die Katzen haben übrigens jeweils einen berühmten Paten oder eine berühmte Patin aus der Welt der Literatur, etwa Bernard Weber, Maxime Chattam oder Andréa Ferréol, die sich alle auch für Tierwohl engagieren.


Auf dem Kunst-Wanderweg des Château La Coste, dem Art Walk, trifft man auf diverse Kunst-Installationen bekannter Kunstschaffender, etwa die Brücken "Donegal" (2013) von Larry Neufeld.
Auf dem Kunst-Wanderweg des Château La Coste, dem Art Walk, trifft man auf diverse Installationen bekannter Kunstschaffender, etwa die Brücken „Donegal“ (2013) von Larry Neufeld.

Château La Coste

Zwischen Aix-en-Provence und dem Luberon-Nationalpark, inmitten einer der ältesten Weinbau-Regionen Frankreichs, befindet sich das Château La Coste. Hinter dem 2011 eröffneten Anwesen, das Wein, Kunst und Architektur miteinander verbindet, steht der nordirische Unternehmer Paddy McKillen. Jedes Jahr lädt dieser befreundete Kunstschaffende und Architekten dazu ein, in die Provence zu kommen, um sich hier zu einem ortsspezifisches Werk auf dem Gelände des Château La Coste inspirieren zu lassen. So finden sich heute auf dem Weingut Werke von unter anderem Frank O. Gehry, Hiroshi Sugimoto, Damien Hirst, Louise Bourgeois, Sophie Calle, Prune Nourry, Tracey Emin oder Jean Nouvel, die sich in einem Art Walk erkunden lassen.

Der Kunstspaziergang führt auch an fünf Galerien vorbei, in denen immer wieder wechselnde Sonderausstellungen gezeigt werden. Am höchsten gelegen ist die Richard Rogers Gallery, eine 2021 erbaute orange Stahlkonstruktion, die an einem Berg auf dem Gelände des Château La Coste fast schwerelos zu schweben scheint. Die Galerie, die man übrigens nur ohne Schuhe betreten darf, dient nicht nur als Ausstellungsraum, sondern auch als Aussichtspunkt. Über ein Panoramafenster kann man fast das gesamte Anwesen von La Coste und die umliegenden Weinberge überblicken.

Auf dem Gelände befindet sich außerdem die Galerie des Ancient Chais, die 2015 im ehemaligen Weinlagerhaus des Château La Coste nach den Entwürfen von Jean-Michel Wilmotte entstand, und die Bastide Gallery, die sich im ältesten Gebäudes des Châteaus aus dem Jahr 1682 befindet. Zu den architektonischen Highlights des Anwesens zählt außerdem ein von Renzo Piano gestalteter Pavillon inmitten der Weinberge, ein von Oscar Niemeyer entworfenes Auditorium aus dem Jahr 2011 sowie ein von Frank Gehry konzipierter Musikpavillon und das von Tadao Ando gestaltete Kunstzentrum.


Etwas außerhalb von Aix-en-Provence befindet sich das Château Bonisson, ein Weingut auf dem regelmäßig zeitgenössische Kunst gezeigt wird.
Etwas außerhalb von Aix-en-Provence befindet sich das Château Bonisson, ein Weingut auf dem regelmäßig zeitgenössische Kunst gezeigt wird.

Bonisson Art Centre

Wer sich für aktuelle Kunst begeistert, sollte auch das Bonisson Art Centre in Rognes, in der Nähe von Aix-en-Provence besuchen. Das Kunstzentrum auf dem Château Bonisson, einem Weingut dessen Geschichte bis ins Jahr 1791 zurück reicht, ist Teil des Plein Sud Network, einem Zusammenschluss von 65 Orten für zeitgenössische Kunst in Südfrankreich.

Jedes Jahr finden im Bonisson Art Centre wechselnde Ausstellungen statt, die in Kooperation mit verschiedenen öffentlichen oder privaten Einrichtungen, mit Galerien und diversen Kuratoren entstehen. Die Ausstellungen, die kostenlos besucht werden können, widmen sich unterschiedlichen Strömungen der zeitgenössischen Kunst, etwa geometrische Abstraktion, abstrakter Impressionismus, Minimalismus, Konzeptkunst und Street Art. Die gezeigten Werke von französischen und internationalen Kunstschaffenden reichen von Malereien, Zeichnungen und Grafiken über Skulpturen bis hin zu Fotografien, Filmen und sogar Land Art.


Fotos: Angelika Schoder – Aix-en-Provence, Le Puy-Sainte-Réparade, Rognes, 2024


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Angelika Schoder

Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.

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