9 Tipps für mehr Reichweite von Museums-Content

Nicht immer gelingt es Museen, mit ihren Blogs, Podcasts und anderen Inhalten die gewünschte Aufmerksamkeit zu erzielen. Diese Tipps verhelfen dem Museums-Content zu mehr Reichweite.

Diese Tipps verhelfen dem Museums-Content zu mehr Reichweite.

[Leitfaden] Einige Museen haben diverse Content-Formate ins Leben gerufen, um umfangreichere Inhalte mit ihrem Publikum zu teilen. Das ist sehr zeitaufwändig und bindet einige Ressourcen. Entsprechend hoch sind dann auch die Erwartungen, dass der Museums-Content auf angemessenes Feedback stößt, dass er also eine hohe Reichweite erzielt und Interaktion seitens der Zielgruppen und vielleicht sogar seitens der Presse hervorruft. Nicht immer gelingt es aber Museen, für ihre Inhalte die gewünschte Aufmerksamkeit zu erhalten. Hier sind 9 Tipps, wie man seinen Content-Formaten zu mehr Reichweite verhelfen kann.


1) Auf SEO und Keywords achten

Ob Blog, Podcast oder anderer Museums-Content: Ein aussagekräftiger und einzigartiger Titel und Teaser-Text, am besten noch mit direktem Bezug zum Museum, ist eine wichtige Grundlage für den Erfolg des Inhalts. Dazu gehört auch der Einsatz von Keywords, also von Schlagworten, über die man von Nutzern gefunden werden möchte. Wenn Nutzer nämlich in Suchmaschinen wie Google nach bestimmten Themen suchen, wäre es gut, wenn sie so auf einen Museums-Inhalt aufmerksam werden, falls es thematisch passt.

Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimisation: SEO) ist also auch für Blogs, Podcasts, YouTube-Videos oder andere Online-Formate von Museen wichtig. Dabei sollte direkt klar werden, worum es inhaltlich geht: Was sind die zentralen Themen? Welche Fragen werden beantwortet oder diskutiert? Worin besteht der Unterhaltungswert?

Einstieg ins Thema SEO

Wer sich bisher noch nicht mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung befasst hat, sollte sich zunächst generell ins Thema einlesen. Google, der bekannteste Suchmaschinen-Anbieter, stellt hierzu zahlreiche Leitfäden zur Verfügung:

Keyword-Recherche

Mit dem kostenlosen Tool Ubersuggest lässt sich die eigene Website hinsichtlich ihrer Keywords überprüfen. Aber auch andere Websites, etwa von Partner-Institutionen oder von „konkurrierenden“ Institutionen, lassen sich hinsichtlich ihrer Keywords analysieren. So kann gut überprüft werden, wo im eigenen Content noch Verbesserungsbedarf besteht, welche Keywords vielleicht weiterer Optimierung bedürfen oder welche bisher fehlen und noch ergänzt werden müssen. Täglich lassen sich mit dem Tool bis zu 3 Seiten-Überprüfungen kostenfrei durchführen.

Die Bing Webmaster Tools (BWT) von Microsoft bieten ein Keyword Research Tool zur Stichwortforschung. Hier ist auf Basis der organischen Impressionen pro Suchanfrage ersichtlich, wie die eigene Website gefunden wird. Dies kann dabei helfen, Keywords besser einzuordnen und dadurch die eigene Auffindbarkeit im Netz gezielt zu erhöhen. Zusätzlich kann man sich zu jedem Suchbegriff auch verwandte Keywords anzeigen lassen, zudem Fragen zum Thema und die Entwicklung der Suchanfragen in den vergangenen Monaten.

Auch die Google Search Console (GSC) bietet eine ähnliche Funktion zur Keyword-Recherche – dort allerdings nur sehr eingeschränkt. Ein konkretes Suchvolumen wird im Keyword Planner nicht angezeigt sondern nur Schätzwerte.


2) Visuelle Medien richtig nutzen

Suchmaschinen wie Google oder Bing erfassen auch Bilder. Für Museen ist es daher wichtig, dass die einzelnen Content-Formate aussagekräftige und ästhetisch ansprechende Bilder haben, die in den Metadaten (Alternativtext und Bildbeschreibung) auch die zum Thema des jeweiligen Beitrags passenden Keywords enthalten. Viele Menschen werden nämlich auch über die Bildersuche der Suchmaschinen auf Content aufmerksam und gelangen dann so zu den Inhalten des Museums.

Aber auch außerhalb der eigenen Website, etwa bei Podcasts, YouTube oder in anderen Social-Media-Netzwerken, sind aussagekräftige und ansprechende Titelbilder wichtig. Auf den meisten Plattformen steht nämlich nur wenig Text zur Verfügung, um auf Inhalte aufmerksam zu machen. Wer hier als Nutzer an einem Bild „hängen bleibt“ und neugierig wird, hört oder schaut sich dann auch den Inhalt an.

Tools für visuelle Inhalte

Eines der bekanntesten Tools zur Erstellung und Bearbeitung von Bildern oder Grafiken ist Canva. Viele Vorlagen und Bausteine lassen sich auch in der gratis-Version nutzen. Eigenes Bildmaterial oder Templates aus dem Tool können hier unkompliziert und ohne technische Kenntnisse mit Textblöcken und grafischen Elementen versehen werden.

Auch in Adobe Creative Cloud Express findet man zahlreiche Formatvorlagen für unterschiedliche Bildformate. Bildmaterial kann auch hier mit verschiedenen Designvorlagen, Textblöcken, Grafiken und Icons versehen werden.

Wer Fotos bearbeiten möchte, etwa die Perspektive „gerade rücken“, die Helligkeit oder den Kontrast erhöhen, Farbwerte anpassen oder das Format beschneiden, kann natürlich Adobe Photoshop nutzen. Für die schnelle Bearbeitung am Smartphone gibt es sonst auch die kostenlose App Snapseed.


3) QR-Codes auf Printmaterial

Wer im Museum Flyer oder Broschüren auslegt, kann diese für einen Hinweis auf den eigenen Blog, Podcast oder die Social-Media-Inhalte nutzen. Neben dem Namen des Formats kann hier ein QR-Code abgedruckt werden, damit Nutzer diesen mit dem Smartphone scannen können und so online zu weiteren Informationen gelangen.

Sinnvoll ist es, wenn der Link hinter dem QR-Code zunächst immer erst zu einer Landingpage auf der Museums-Website führt, also zu einer Übersichtsseite, die allgemein über Blog, Podcast oder andere externe Inhalte informiert. Erst von der Website aus sollten Nutzer dann über Links zum eigentlichen Content weitergeleitet werden, der insbesondere bei Podcasts oder auf Social Media bei Drittanbietern liegt.

Wichtig: Wer trackable QR-Codes einsetzt (also Codes, deren Nutzung zur statistischen Erhebung nachverfolgt werden können), sollte darauf achten, dass diese mit einem Anbieter/Tool erstellt werden, bei dem die Einhaltung der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gewährleistet ist.


4) Erwähnung im Newsletter

Wer einen eigenen Newsletter betreibt, sollte hier auf Museums-Content aufmerksam machen, etwa auf neue Blogbeiträge, YouTube-Videos oder auf neue Podcast-Folgen. Wer keinen eigenen Newsletter hat, kann sich bei Partner-Institutionen umhören, ob man dort im Newsletter einen Hinweis auf den eigenen Content platzieren kann.

Wichtig: Auch beim Einsatz von Newslettern sollte man auf das Thema Datenschutz achten und auf Anbieter aus Europa setzen. Die EU-DSGVO muss übrigens auch von Institutionen in der Schweiz eingehalten werden, da sich ihre Inhalte oft auch an Nutzer im angrenzenden EU-Ausland richten. Auch in diesem Fall gilt es dann, den Datenschutz zu berücksichtigen.


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5) Platzierung in der E-Mail Signatur

Gerade im Kulturbereich besteht der halbe Arbeitstag oft aus Korrespondenz via E-Mail. Wer einen Link zu seinem Blog, Podcast oder anderen Social-Media-Plattformen in der E-Mail Signatur platziert, lässt so jedem Mail-Empfänger automatisch auch einen Hinweis auf seinen Content zukommen und kann damit dessen Reichweite erhöhen.

Hier bietet es sich an, dass nicht jeder im Museums-Team seine eigene E-Mail Signatur bastelt, sondern dass die Signatur zentral für alle Mitarbeitenden einheitlich angepasst wird.


6) Verbreitung auf Social Media

Wenn man als Institution in Sozialen Netzwerken vertreten ist, sollte hier natürlich auf den aktuellen Museums-Content hingewiesen werden, etwa auf neue Blogbeiträge, YouTube-Videos oder Podcast-Episoden. Hier ist wichtig, nicht nur stumpf den Link zum Inhalt zu teilen, sondern den Hinweis plattformgerecht aufzubereiten. Die Tonalität des Teaser-Texts und die Bildsprache sollten also auf das Soziale Netzwerk abgestimmt sein, auf dem der Content-Hinweis veröffentlicht wird.

Je nach Social-Media-Plattform kann auch ein Video gepostet werden, das Inhalte aus einem Blogbeitrag aufgreift oder einen Audio-Ausschnitt einer Podcast-Episode enthält. Auch Zitate aus den Beiträgen können als Bild grafisch aufbereitet werden. Statt einfach einen Link zu posten, kann so mit anderem visuellen Content variiert werden.

Ergänzend zu den eigenen Social-Media-Kanälen können Hinweise auf neue Blogbeiträge, Podcast-Folgen oder anderen Museums-Content auch bei bestimmten Netzwerken in passenden Gruppen geteilt werden, etwa bei Facebook oder LinkedIn. In dem Fall sollte man aber darauf achten, dass es für die Gruppe thematisch einen Mehrwert hat und nicht zu werblich ankommt.

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7) Pressemitteilungen versenden

Mindestens zum Start eines Blogs, eines Podcasts, einer YouTube-Reihe oder eines anderen neuen Content-Formats sollte eine Pressemitteilung versendet werden, in der das neue Format vorgestellt wird und vielleicht auch schon ein Ausblick auf kommende Inhalte gegeben wird. Wenn das Thema auf Interesse stößt, erhält man im Idealfall Presseberichterstattung und erreicht darüber ein breites Publikum.

Es macht jedoch wenig Sinn, zu jeder einzelnen Veröffentlichung eine neue Pressemitteilung zu versenden, da eine PM immer einen Newswert benötigt, der in der Regel nicht jedes mal gegeben ist. Was aber möglich wäre, ist nach einer gewissen Zeit nochmal eine Pressemitteilung zu versenden mit einem Fazit zu bisherigen Inhalten, etwa wenn ein Podcast zu einer Ausstellung abgeschlossen ist, wenn der 25. Beitrag im Blog erscheint oder wenn ein YouTube-Format das erste Jubiläum feiert.


8) Netzwerke nutzen

In einigen Content-Formaten sind häufig Gesprächspartner zu Gast, etwa in Podcasts oder in Blogbeiträgen und YouTube-Videos, die Interviews enthalten. Diese Gäste teilen meist ohnehin den Link zu „ihrem“ Inhalt im persönlichen Netzwerk und über ihre eigenen Social-Media-Kanäle. Manchmal wird das aber auch vergessen, daher hilft es, die Gäste daran zu erinnern, dass man sich freuen würde, wenn sie ihr Netzwerk informieren.

Das gilt übrigens auch, wenn Partner-Institutionen in den Beiträgen vorkommen. Auch diese sollte man bitten, den Museums-Content dann über die eigenen Kanäle zu teilen, etwa in Social Media oder in ihrem Newsletter, falls vorhanden.


9) Auf Verlinkungen achten

In einigen Content-Formaten werden manchmal Themen aufgegriffen, die auch einen Bezug zu anderen Themen des Museums haben. Jedes mal wenn das der Fall ist, sollte dann auch bei diesem Museums-Content auf den passenden Blogbeitrag, die entsprechende Podcast-Folge, die weiterführende Webseite etc. hingewiesen werden. So kann immer wieder auf bereits in der Vergangenheit veröffentlichte Inhalte verlinkt werden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

Auch in den Content-Formaten selbst, etwa in Blogbeiträgen oder Podcast-Episoden, kann natürlich auf frühere Beiträge hingewiesen werden, die thematisch passen. Denn nicht immer sind Nutzer mit den gesamten bisherigen Inhalten des Museums vertraut. Gerade neues Publikum kann so auch nochmal auf bereits bestehenden Museums-Content gelenkt werden und diesen neu entdecken.


Header-Bild: Angelika Schoder – Louvre, 2022


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Angelika Schoder

Über die Autorin

Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.

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