[Ausstellung] Um Schatten zu werfen, müsste es erst einmal Licht geben. Mit dem Licht ist es in Hamburg aber so eine Sache. Selbst im Sommer ist in der Hansestadt das Licht eher ein rares Gut. Pessimisten betonen gern, dass sie hoffen, dass der Hamburger Sommer in diesem Jahr mal auf ein Wochenende fällt.Was also tun in Hamburg, wenn Sommer ist, aber die Sonne fehlt? Zumindest in diesem Jahr kann man auch bei grauer Wolkendecke Schatten jagen. Möglich macht es Viviane Sassen im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen.
Viviane Sassen – UMBRA
Die 1972 geborene Viviane Sassen stellt mit „UMBRA“ (lat. Schatten) das Spiel mit dem Licht in den Mittelpunkt – oder besser gesagt, es geht um die Abwesenheit von Licht. Die in acht verschiedene Serien gegliederte Ausstellung beginnt mit dem Abschnitt „TOTEM“. Hier zeigen sich Einflüsse des Konstruktivismus, etwa von Kasimir Malewitsch, Piet Mondrian oder Mark Rothko.
Die weiteren Abschnitte (LARVAE, HURTLING, REBUS, SOIL, CARBON, AXIOM) vereinen neben Fotografie auch Medien wie Video, Zeichnungen und Lichtprojektionen bis hin zu Spiegeln. Den Abschluss der Ausstellung bildet ein Raum mit dem Titel „AURA“, eine Lichtprojektion, in der die Besucher zu Protagonisten werden. Das Konzept erinnert an Olafur Eliassons Installation „Multiple Shadow House“ (2010), die aktuell im MAC de Montréal gezeigt wird.
Zwischen Traum und Wirklichkeit
Mit „UMBRA“ präsentieren die Hamburger Deichtorhallen im Haus der Photographie erstmals eine Ausstellung von Viviane Sassen in einem großen deutschen Ausstellungshaus. Die meisten der hier gezeigten Werkreihen wurden von der niederländischen Künstlerin extra für die Ausstellung produziert. Sassen setzt sich hier mit literarischen, naturwissenschaftlichen, psychologischen und philosophischen Konzepten auseinander. Die Schriftstellerin Maria Barnas hat für die Ausstellung zudem eigens eine Reihe an Gedichten verfasst.
Es ist das bisher wohl persönlichste Werk der Künstlerin. Die Kontraste zwischen Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Realismus und Abstraktion werden von Viviane Sassen als Spiegel der Gegensätze aus Angst und Begehren, Erinnerung und Erwartung, Fantasie und Illusion eingesetzt.
Viviane Sassen – Umbra
Deichtorhallen – Haus der Photographie
13.05.-20.08.2017
Header-Bild: Angelika Schoder – UMBRA, Viviane Sassen in den Deichtorhallen, Hamburg 2017
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Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.
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