Kultur-Tipps und Museen in Basel

Basel gilt als die Kulturhauptstadt der Schweiz. Wir stellen kulturelle Highlights und die interessantesten Museen in Basel vor.

Basel gilt als die Kulturhauptstadt der Schweiz. Wir stellen kulturelle Highlights und die interessantesten Museen in Basel vor.

[Reisetipp] Die Stadt am Rhein bietet nicht nur rund 40 Museen zu verschiedenen Themen wie Kunst, Geschichte, Wissenschaft und Design, sondern auch eine Vielzahl von kulturellen Highlights und architektonischen Sehenswürdigkeiten. Hier stellen wir die besten Kultur-Tipps und die schönsten Museen in Basel vor.


Die "Reisende Helvetia" am Rhein in Basel gehört zu den bekanntesten Helvetia-Statuen der Schweiz.
Die „Reisende Helvetia“ am Rhein in Basel gehört zu den bekanntesten Helvetia-Statuen der Schweiz.

Ein Spaziergang entlang des Rheins

Die Stadt Basel gliedert sich in Grossbasel auf der südwestlichen Rheinseite und Kleinbasel auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Wer beim Museum Tinguely auf der rechten Rheinseite startet, kann auf dem Schaffhauserrheinweg Richtung Wettsteinbrücke laufen und die Aussicht genießen. Von dort führt der Obere Rheinweg zur Mittelrheinbrücke, wo sich das Denkmal der Helvetia befindet.

Die Helvetia erschien erstmals im 17. Jhd. als menschliches Abbild der Schweiz. Mit der Gründung des Schweizer Bundesstaates 1848 gewann Helvetia als „Mutter der Nation“ an Bedeutung und diente der engen Bindung der Schweizer Bevölkerung an ihr Heimatland. Im Zuge dessen wurde Helvetia auf Münzen, Briefmarken und Postkarten abgebildet und in Form von Statuen verewigt. Das Denkmal in Basel ist eine der bekanntesten Helvetia-Statuen der Schweiz. Es ist die „Reisende Helvetia“, die mit Mantel, Schild, Speer und Koffer am Rhein sitzt und wartet.

  • Den Rheinspaziergang kann man am Museum Tinguely starten. | Paul Sacher-Anlage 1 | 4002 Basel

Die Fondation Beyeler in Riehen wurde von dem Architekten Renzo Piano entworfen.
Die Fondation Beyeler in Riehen wurde von dem Architekten Renzo Piano entworfen.

Moderne und zeitgenössische Kunst in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler ist eines der wichtigsten Schweizer Kunstmuseen. Das Museum befindet sich in Riehen in der Nähe von Basel. Die Beyeler-Sammlung, die von Galeristen Ernst Beyeler und seiner Frau Hildy gegründet wurde, umfasst über 400 Werke der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst. Das von Renzo Piano entworfene Museum wurde im Oktober 1997 eröffnet.

In den Wechselausstellungen des Museums werden Werke von Claude Monet, Louise Bourgeois, Pablo Picasso oder Andy Warhol gezeigt. Außerdem präsentiert die Fondation Beyeler regelmäßig große Sonderausstellungen, die zeitgenössischen Kunstschaffenden gewidmet sind, u.a. Roni Horn, Marlene Dumas oder Wolfgang Tillmans. Um mehr Raum für kulturelle Veranstaltungen und Kunstvermittlung zu schaffen, plant das Museum einen Erweiterungsbau. Das „Museum im neuen Park“ des Schweizer Architekten Peter Zumthor soll es der Fondation Beyeler ermöglichen, ihre stetig wachsende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst zu präsentieren und dauerhaft zu zeigen. Die Museumserweiterung wird auf dem bisher privaten Grundstück des Iselin-Weber-Parks errichtet, der an die Fondation Beyeler angrenzt.


Die Basler Altstadt lässt sich auf einem von fünf Stadtrundgängen zu verschiedenen Schwerpunkten entdecken.
Die Basler Altstadt lässt sich auf einem von fünf Stadtrundgängen zu verschiedenen Schwerpunkten entdecken.

Basel erkunden mit einem Altstadtrundgang

Die Altstadt von Basel lässt sich am besten auf einem von fünf Stadtrundgängen entdecken. Jeder Rundgang ist nach einer berühmten Basler Persönlichkeit benannt. Die Rundgänge führen zu den bekanntesten Museen und den schönsten Plätzen der Stadt. Zudem bieten sie faszinierende Ausblicke von den Basler Hügeln und interessante Einblicke in die Stadtgeschichte.

  • Die erste Tour ist nach dem Humanisten Erasmus von Rotterdam (1466-1536) benannt. Die Tour führt zum Basler Münster, zum Marktplatz und zur belebten Einkaufsmeile der Stadt.
  • Die zweite Tour ist nach dem Kunsthistoriker Jacob Christoph Burckhardt (1818-1897) benannt. Der Rundgang führt zur Barfüsserkirche und zum Platz vor dem Theater. Hier befindet sich der berühmte Tinguely-Brunnen mit seinen skurrilen Maschinenskulpturen.
  • Der dritte Rundgang ist nach dem Schriftsteller Thomas Platter (1499-1582) benannt. Der Rundgang führt durch die malerischen Gassen des ehemaligen Handelsviertels von Basel und zum Spalentor aus dem 14. Jhd., einem der schönsten Stadttore der Schweiz.
  • Der vierte Rundgang ist nach dem Philosophen und Mystiker Paracelsus (1493-1541) benannt. Dieser Rundgang ist den beiden Tälern des Birsig gewidmet. Die Tour führt auch zum Pharmaziemuseum Basel, wo die Utensilien von Paracelsus ausgestellt sind.
  • Der fünfte Rundgang ist nach dem Maler Hans Holbein (1497-1543) benannt. Der Rundgang führt zum Cartoonmuseum und zum Kunstmuseum Basel.

Die Basler Lesegesellschaft wurde im Jahr 1787 gegründet. Heute ist sie offen für Mitglieder, Abonnenten und Besucher.
Die Basler Lesegesellschaft wurde im Jahr 1787 gegründet. Heute ist sie offen für Mitglieder und Besucher.

Eine der schönsten Bibliotheken in Basel

Die Allgemeine Lesegesellschaft wurde am 26. Oktober 1787 gegründet und ist ein Ort des Lesens und der Freizeitgestaltung im Herzen der Stadt Basel. Die Bibliothek bietet ihren Benutzern Zugang zu Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, sie ist aber auch ein Ort des Dialogs. Die Basler Lesegesellschaft war eine von zahlreichen Gesellschaften, die im Europa des 18. Jhd. entstanden. Sie stand zunächst nur Männern aus der Basler Bürgerschaft offen. Nur wohlhabende Leute konnten sich die Mitgliedschaft in der Lesegesellschaft leisten. Heute hat sich das natürlich geändert. Die historischen Lesesäle sind für Mitglieder und Besucher zugänglich. Wer Bücher liebt, sollte die Lesegesellschaft besuchen.


Die Sammlung des Kunstmuseum Basel umfasst Werke vom 15. Jhd. bis in die Gegenwart.
Die Sammlung des Kunstmuseum Basel umfasst Werke vom 15. Jhd. bis in die Gegenwart.

Die größte öffentliche Kunstsammlung der Schweiz

Das Kunstmuseum Basel beherbergt nicht nur die größte öffentliche Kunstsammlung der Schweiz, sondern auch die größte Sammlung von Werken der Familie Holbein. Die Sammlung umfasst Gemälde des 17. und 18. Jhd. der flämischen und niederländischen Schule sowie deutsche und niederländische Stillleben. Zu den Hauptwerken des 19. Jhd. gehören Paul Gauguin und Paul Cézanne, aber auch Vincent van Gogh und Arnold Böcklin. Im 20. Jhd. liegt der Schwerpunkt auf Werken des Kubismus und Expressionismus mit Werken von Edvard Munch und Emil Nolde. Die Sammlung umfasst auch Werke des Konstruktivismus, Dadaismus und Surrealismus, ebenso wie zeitgenössische Kunst mit Werken von Georg Baselitz, Leiko Ikemura oder Kara Walker.

Das Hauptgebäude des Kunstmuseums wurde zwischen 1931 und 1936 von den Architekten Paul Bonatz und Rudolf Christ entworfen und gebaut. Im Jahr 2013 erhielt das Museum einen Erweiterungsbau der Architekten Christ & Gantenbein. Der mit Betonziegeln verkleidete Neubau, der mit einem Lichtfries versehen ist, wurde im April 2016 eingeweiht. Das historische Museumsgebäude beherbergt nun Kunst aus dem 15. Jhd. bis 1950, spätere Werke sind im Erweiterungsbau zu sehen. Im Obergeschoss des neuen Gebäudes werden Wechselausstellungen gezeigt.


Das 500 Jahre alte Rathaus von Basel wird im Volksmund auch "Roothuus" genannt.
Das 500 Jahre alte Rathaus von Basel wird im Volksmund auch „Roothuus“ genannt.

Eines der Wahrzeichen der Stadt Basel

Das Basler Rathaus wurde im Laufe der Geschichte immer wieder nach zeitgenössischen ästhetischen Vorstellungen umgebaut und erweitert. Die repräsentative Architektur, die farbenfrohen Wandmalereien und Skulpturen sowie die kunstvolle Innenausstattung aus Spätgotik, Renaissance und Moderne machen das Rathaus zu einem einzigartigen Wahrzeichen der Stadt Basel. In dem 500 Jahre alten Gebäude werden die Sitzungen des Parlaments sowie der Regierung des Kantons Basel-Stadt abgehalten.

Das Rathaus ist im Volksmund auch als „Roothuus“ bekannt. Im lokalen baseldeutschen Dialekt bedeutet der Begriff sowohl „Ratshaus“ als auch „rotes Haus“. Es ist ein Wortspiel, das sich auf die rote Sandsteinfassade des Gebäudes bezieht. Das Rathaus kann gratis besichtigt werden.


Das Museum der Kulturen Basel hat über 300.000 Objekte und 50.000 historische Fotografien in seiner Sammlung.
Das Museum der Kulturen Basel hat über 300.000 Objekte und 50.000 historische Fotografien in seiner Sammlung.

Das größte ethnologische Museum der Schweiz

Das Museum der Kulturen ist ein traditionelles völkerkundliches Museum am Münsterplatz in Basel. Es gilt als das größte ethnologische Museum der Schweiz. Die Sammlung des Museums umfasst über 300.000 Objekte und 50.000 historische Fotografien aus Europa, Afrika, Asien, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Ozeanien.

Die Ursprünge des Museums der Kulturen gehen auf die 1840er Jahre zurück, als die Stadt Basel ihr Museum für Naturgeschichte und Völkerkunde gründete, um Artefakte und Kunstwerke zu zeigen, die von Kaufleuten und Reisenden gesammelt worden waren. Im Jahr 1849 zog das Museum in ein Gebäude auf dem Münsterhügel im Herzen Basels um, das auf dem Gelände eines ehemaligen Augustinerklosters stand. Im Jahr 1904 schuf das Museum eine eigene ethnologische Abteilung; 1917 wurde die ethnografische Sammlung zu einer eigenständigen Institution. Im Laufe der Zeit verlagerte das Museum seinen Schwerpunkt auf die Förderung des interkulturellen Dialogs, was 1996 zu seiner offiziellen Umbenennung in Museum der Kulturen führte.


Das Jüdische Museum der Schweiz ist das erste jüdische Museum im deutschsprachigen Raum nach dem Krieg.
Das Jüdische Museum der Schweiz ist das erste jüdische Museum im deutschsprachigen Raum nach dem Krieg.

Das jüdische Erbe der Schweiz

Das Jüdische Museum der Schweiz wurde 1966 als erstes jüdisches Museum in einem deutschsprachigen Land nach dem Krieg eröffnet. Die Sammlung des Museums enthält historische und moderne Objekte unterschiedlicher Herkunft, die interessante Einblicke in die jüdische Geschichte bieten. Das Museum konzentriert sich sowohl auf das jüdische Alltagsleben als auch auf die jüdische Historie.

Die Judaica-Sammlung stammt ursprünglich aus dem ehemaligen Basler Museum für Volkskunde. Die Museumssammlung wurde dann um Objekte aus Basel und dem Oberrheingebiet, aus den beiden jüdischen Dörfern Endingen und Lengnau, sowie aus anderen Teilen der Schweiz, Europas, Nordafrikas und Israels erweitert. Schwerpunkte der heutigen Sammlung sind Zeremonialgegenstände aus Silber, Textilien vom 17. bis zum 20. Jhd. und Dokumente zur Kulturgeschichte des jüdischen Lebens in der Schweiz. Mit der Sammlung zeitgenössischer Kunst konzentriert sich das Museum auch auf moderne Judaica, Alltagsgegenstände und Kunstobjekte. Im Jahr 2023 will das Museum in ein neues, größeres Haus an der Vesalgasse 5 umziehen.


Der Messeplatz in Basel bietet einen spektakulären Blick in den Himmel.
Der Messeplatz in Basel bietet einen spektakulären Blick in den Himmel.

Die Architektur von Herzog & de Meuron in und um Basel

Das 1978 von Jacques Herzog und Pierre de Meuron gegründete Büro Herzog & de Meuron gilt heute als eines der bekanntesten Architekturbüros der Welt. Eines ihrer bekanntesten Gebäude ist die Neue Messe Basel. Sie besteht aus drei gestapelten Hallenkörpern, die sich in die Umgebung ausdehnen. Die beiden oberen Hallen sind gegeneinander verschoben, so dass sie als eigenständige Einheiten wahrgenommen werden. Besonders auffällig ist die Lamellen-Struktur, die vor allem auf dem Messeplatz ins Auge fällt.

Wenn man Basel verlässt und die Grenze nach Deutschland überquert, erreicht man den Vitra Campus in Weil am Rhein. Hier haben Herzog & de Meuron zwei Gebäude geschaffen. Das erste ist das Vitra Haus, das 2010 gebaut wurde. Hier befindet sich der Flagship-Store des Möbelherstellers Vitra. Die Architektur ist vom Design des „Prototyp-Hauses“ inspiriert: Einfache hausförmige Elemente, die in die Länge gestreckt, ineinander angeordnet und an der Front mit großen Fenstern versehen wurden. Die 12 Einzelelemente bilden einen „Häuserstapel“, der ein wenig chaotisch wirkt.

Nur wenige Meter vom Vitra Haus entfernt befindet sich das Schaudepot, das zweite von Herzog & de Meuron entworfene Gebäude auf dem Vitra Campus. Das Gebäude bietet dem Vitra Design Museum einen Ort, an dem es Schlüsselobjekte aus seiner umfangreichen Sammlung der Öffentlichkeit präsentiert. Das Schaudepot ist eine der weltweit größten Dauerausstellungsflächen und Forschungseinrichtungen für modernes Möbeldesign. Von außen wirkt das Backsteinhaus schlicht und steht im Kontrast zu den farbenfrohen und ausdrucksstarken Exponaten im Inneren.

Der Vitra Campus umfasst übrigens eine Vielzahl weiterer Architekturarbeiten, u.a. von Tadao Ando, Zaha Hadid oder Frank Gehry.

  • Neue Messe Basel | Messeplatz 1 | 4058 Basel
  • Vitra Campus | Charles-Eames-Strasse 1 + 2 | 79576 Weil am Rhein

Bilder: Angelika Schoder – Basel, 2016-2019


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Angelika Schoder

Über die Autorin

Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.

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