Salzburger Festspiele und mehr: Kultur-Highlights in Salzburg

Die Salzburger Festspiele sind eines der wichtigsten Musik-Events Europas. Doch Salzburg hat kulturell noch mehr zu bieten.

Die Salzburger Festspiele sind eines der wichtigsten Musik-Events Europas. Doch Salzburg hat kulturell noch mehr zu bieten.

[Pressereise] Im Jahr 2020 feiern die Salzburger Festspiele ihr 100. Jubiläum. Kurz vor diesem Ereignis werfen wir einen Blick auf eines der wichtigsten Musik-Events Europas und auf die österreichische Stadt, die viel mehr zu bieten hat als Mozart und „The Sound of Music“. Von einem Besuch des historischen DomQuartiers über das kostenlose Open-Air Musikerkebnis der Salzburger FestSpielNächte bis zu einer Fahrt mit der Festungsbahn zur Festung Hohensalzburg – hier trifft Geschichte auf Musik.


Die Salzburger Festspiele sind eines der wichtigsten Musik-Events Europas. Doch Salzburg hat kulturell noch mehr zu bieten.
Die Salzburger Festspiele sind eines der wichtigsten Musik-Events Europas. Doch Salzburg hat kulturell noch mehr zu bieten.

Kultur-Highlights in Salzburg

Die Geschichte Salzburgs, und auch die heutige Popularität der Stadt, ist untrennbar mit Musik verbunden. Im Jahr 1756 wurde hier einer der berühmtesten Musiker Österreichs geboren, Wolfgang Amadeus Mozart. Einen Einblick in das Leben des Komponisten bietet das Museum in Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse 9. Das „Hagenauer Haus“ wurde bereits 1880 als Mozart-Museum zugänglich gemacht. Die rekonstruierten bürgerlichen Wohnräume bieten einen Blick in Mozarts Leben im 18. Jhd. anhand von Möbeln, Kunstwerken, Briefen und historischen Instrumenten. Ergänzt wird dieses Museum durch Mozarts Wohnhaus im „Tanzmeisterhaus“ am Salzburger Marktplatz 8. Hier lebte die Familie Mozart von 1773 bis 1787. Nach einer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude wieder rekonstruiert und 1996 als Museum eröffnet. Highlights der Ausstellung sind Mozarts Klavier, Portraits sowie viele Originaldokumente.

The Sound of Music

Wer satt Klassischer Musik lieber Musicals bevorzugt, wird ebenso in Salzburg fündig. Immerhin ist hier der Schauplatz von „The Sound of Music“, dem legendären Musical von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein aus dem Jahr 1959, das auf der wahren Geschichte der Trapp-Familie beruht. Auch die Verfilmung von 1965 mit Julie Andrews und Christopher Plummer in den Hauptrollen wurde in Salzburg gedreht. Fans können in der Stadt die Original-Drehorte besuchen, etwa den Mirabellgarten, die Felsenreitschule im Salzburger Festspielhaus oder das Schloss Leopoldskron.

Die Salzburger Festspiele

Opern-, Theater- und Klassik-Fans zieht es hingegen wegen der Salzburger Festspiele in die Stadt. Die Veranstaltung zählt zu den wichtigsten Musik-Events Europas. Eine Besonderheit der Festspiele ist die (fast) jährliche Aufführung des „Jedermann“. Das „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ wird traditionell vor der Kulisse des Salzburger Doms aufgeführt. Seine Premiere hatte das Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal im Jahr 1911 in Berlin. Seit 1920 wird der „Jedermann“ in Salzburg gespielt – die erste Aufführung hier war gleichzeitig auch die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele. Neben dem legendären Theaterstück bieten die Festspiele jedes Jahr knapp 6 Wochen lang hochkarätiges Programm mit internationalen Stars der Theater- und Klassik-Szene.


Für das Festspielhaus wurden zwischen 1956 und 1960 rund 55.000 Kubikmeter Fels gesprengt. Im Juli 1960 wurde das Festspielhaus dann mit 2.179 Sitzplätzen eröffnet.

Das Große Festspielhaus

Das „Große Festspielhaus“ in der Salzburger Altstadt ist eine der Spielstätten der Salzburger Festspiele. Bevor das Festspielhaus hier entstand, gehörte das Areal zu den ehemaligen fürst-erzbischöflichen Hofstallungen. Die Gebäude des sogenannten Hofmarstall wurden unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1559-1617) zwischen 1606 und 1607 erbaut. In den 1950er Jahren entwickelte sich die Idee, das bestehende Salzburger Festspielhaus, das heutige „Haus für Mozart“, durch ein weiteres Opern- und Konzerthaus zu ergänzen. Mit der Planung des neuen Festspielhauses wurde der österreichische Architekt Clemens Holzmeister (1886-1983) beauftragt. Doch auch der Dirigent Herbert von Karajan (1908-1989) brachte seine Anregungen in das Bauvorhaben ein, insbesondere was die Konzeption des Theatersaals betraf.

Das Bauprojekt sah es vor, zwischen der Fassade des Hofmarstalls aus dem frühen 17. Jhd. und dem Mönchsberg ein Theaterhaus mit einer Opernbühne zu errichten. Hierfür wurden zwischen 1956 und 1960 rund 55.000 Kubikmeter Fels gesprengt. Am 26. Juli 1960 konnte dann das Festspielhaus mit 2.179 Sitzplätzen eröffnet werden. Besonders markant ist der von dem österreichischen Bildhauer Rudolf Hoflehner (1916-1995) geschaffene Bühnenvorhang aus geschliffenen Stahlplatten. Diese sind in der Mitte des Vorhangs einen Meter breit. So kommt ein Gewicht von 34 Tonnen zustande.

Beeindruckend sind auch die fünf Bronzetore zur Hofstallgasse hin. Die Türgriffe wurden vom deutsch-österreichischen Bildhauer Toni Schneider-Manzell (1911-1996) gestaltet. Ebenso kunstvoll sind auch zwei von Wander Bertoni (*1925) geschaffene Marmorplastiken, die als Allegorien die Musik und das Theater verkörpern. In Kontrast dazu stehen vier Kreuzförmige Großgemälde unter dem Thema „Dreams with the Wrong Solutions“ vom amerikanischen Maler und Bildhauer Robert Longo (*1953) im Eingangsfoyer.


Das Highlight des "Haus für Mozart" ist das sogenannte Faistauer-Foyer. Die Fresken in diesem Raum wurden von Anton Faistauer (1887-1930) im Jahr 1926 geschaffen
Das Highlight des „Haus für Mozart“ ist das sogenannte Faistauer-Foyer. Die Fresken in diesem Raum wurden von Anton Faistauer (1887-1930) im Jahr 1926 geschaffen.

Das Haus für Mozart

Das heutige „Haus für Mozart“ wurde anlässlich der Feierlichkeiten zu Mozarts 250. Geburtstag am 26. Juli 2006 mit 1.495 Sitzplätzen und 85 Stehplätzen eröffnet. Das frühere „Kleine Festspielhaus“ entstand auf dem Gelände der ehemaligen Hofstallkaserne aus dem frühen 17. Jhd. Dort, wo einst die „Große Winterreitschule“ ansässig war, errichtete man zunächst 1925 ein provisorisches Festspielhaus, das aber in den Folgejahren immer wieder umgebaut und angepasst werden musste. Eine Besonderheit des Gebäudes ist eine Außenorgel mit einem Orgelprospekt im Toscaninihof. Ab 1962 wurde das Instrument zunächst stillgelegt, bis es 2009 restauriert wurde und seitdem wieder gespielt wird.

Im Hauptfoyer des „Haus für Mozart“ fällt der Blick direkt auf eine 17 Meter hohe vergoldete Lamellenwand, durch deren Öffnungen ein aus Kristallen gestalteter Mozart-Kopf zu sehen ist. Das Highlight ist aber das sogenannte Faistauer-Foyer. Die beeindruckenden Fresken in diesem Raum wurden von dem Salzburger Maler Anton Faistauer (1887-1930) im Jahr 1926 geschaffen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Fresken entfernt und teilweise auch zerstört. Erst im Jahr 1956 konnten die Werke wieder angebracht werden. Zur Eröffnung des „Haus für Mozart“ wurden die Fresken dann grundlegend restauriert und sind heute wieder in voller Schönheit zu sehen.


Die Siemens Fest>Spiel>Nächte finden jährlich auf dem Salzburger Kapitelplatz statt. Das kostenlose Veranstaltungsangebot bietet ein Nachmittagsprogramm für Kinder und ein Abendprogramm für Klassik-Fans.

Die Siemens FestSpielNächte

Hugo von Hofmannsthal, einer der Gründer der Salzburger Festspiele, schrieb einst, die Festspiele sollten „eine Angelegenheit der europäischen Kultur sein und von eminenter politischer, wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung“. Auch für Intendant Markus Hinterhäuser stellen die Salzburger Festspiele kurz vor ihrem 100. Jubiläum 2020 ihre aktuelle Relevanz unter Beweis, schließlich sei die Kunst wie ein Mikroskop, das den Blick ins Leben ermöglicht. Das betont er in einem Interview mit der FAZ anlässlich der Festspiele 2019.

Auch wenn die aufgegriffenen Opern häufig in einer anderen Zeit entstanden – es geht um grundlegende Themen wie Machtstrukturen, Ängste und Hoffnungen und generell um menschliches Miteinander. Wer danach sucht, findet hier aktuelle Themen wieder. Eine Opernaufführung bzw. eine Konzert sieht Intendant Hinterhäuser vor diesem Hintergrund vor allem als „Erlebnis einer sozialen Gemeinschaft“. Nur konsequent ist es hier, dass dieses Erlebnis allen zugänglich ist.

Dies ermöglichen die Siemens FestSpielNächte, die jährlich auf dem Salzburger Kapitelplatz stattfinden. Hier kann jeder zum Teilnehmer des Musik-Events werden – kostenlos, ohne Dresscode und immer mit der Möglichkeit, nur kurz reinzuhören und das Klassik-Erlebnis einfach unverbindlich auszuprobieren. Einen Monat lang gibt es nachmittags ein Musikprogramm für Kinder. Abends folgen dann aktuelle oder vergangene Aufführungen der Salzburger Festspiele – alles übertragen auf einer LED-Leinwand und mit Blick auf die Festung Hohensalzburg.


Die Mariensäule vor dem Salzburger Dom wurde im 18. Jhd. im Auftrag von Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach errichtet.

Das Salzburger DomQuartier

Direkt neben dem Kapitelplatz befindet sich das DomQuartier. Es umfasst die Prunkräume der Salzburger Residenz, die Residenzgalerie, das Dommuseum und das Museum St. Peter. Der Rundgang startet in den Prunkräumen der Residenz, die den Fürstenerzbischöfen als Amtssitz, Wohnbereich und als Repräsentationsräume dienten. Eingerichtet sind die Räume im Stil der Renaissance, des Barock und des Klassizismus. Weiter geht es im 3. Stock, wo in 11 Sälen die Salzburger Residenzgalerie eingerichtet ist. Die Dauerausstellung mit Kunstwerken vom 16. bis ins 19. Jhd. wird ergänzt durch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen.

Ein Gang über die Dombogen-Terrasse mit Blick auf den Domplatz führt zum Nordoratorium des Salzburger Doms. Auch hier finden immer wieder Sonderausstellungen statt. Über die Domorgel-Empore, die einen Blick in die Kirche im Stil des Frühbarock ermöglicht, gelangt man ins Dommuseum. Hier sind mittelalterliche Objekte aus dem Domschatz zu finden, sowie gotische und Barocke Kirchenskulpturen und Gemälde aus dem Salzburger Umland.

Zu den Highlights des Rundgangs durch das DomQuartier zählt sicher die fürsterzbischöfliche Kunst- und Wunderkammer, die 1974 aufwändig rekonstruiert wurde. In den Schaukästen, die noch original aus dem 17. Jhd. stammen, findet sich ein außergewöhnliches Sammelsurium an Natur-, Technik- und Kunstobjekten aus aller Welt. Auf dem Weg ins Museum St. Peter, das Gemälde aus der Sammlung der gleichnamigen Erzabtei zeigt, passiert man schließlich noch die Lange Galerie. Auch hier sind religiöse Werke aus der Kunstsammlung von St. Peter zu sehen.


Nur 54 Sekunden dauert eine Fahrt mit der Salzburger Festungsbahn, von der aus man einen beeindruckenden Blick über die Stadt hat.

Die Salzburger Festungsbahn

Wer aus der Altstadt zur Festung Hohensalzburg gelangen will, erreicht die Burg zu Fuß in etwa einer viertel Stunde. Nur 54 Sekunden hingegen dauert eine Fahrt mit der Salzburger Festungsbahn. Sie wurde 1892 erbaut und ist damit die älteste noch betriebene Standseilbahn ihrer Art in Österreich. Insgesamt fast 200 Meter weit fährt die Bahn mit bis zu 62 % Steigung den Burgberg hinauf und überwindet dabei 99 Höhenmeter.

Bei ihrer Erbauung gegen Ende des 19. Jhd. wurde die Seilbahn noch als sogenannte „Tröpferlbahn“ bezeichnet, weil sie mit Wasser angetrieben wurde. Bis ins Jahr 1959 war sie auf diese Art im Einsatz. Später wurde die Wasserbahn gegen eine elektrische Bahn ausgetauscht, deren Kapazitäten über die Jahre immer weiter erhöht wurden. Mittlerweile können mit der Bahn im 10-Minuten-Takt stündlich bis zu 1.850 Personen befördert werden. Eine Fahrt lohnt sich in jedem Fall, nicht nur wegen des Ausblicks über die Salzburger Altstadt, sondern auch für das Erlebnis, mit bis zu 5,5 Metern pro Sekunde den steilen Berg hinaufzugleiten.


Die historischen Waffen und Rüstungen, die im Festungsmuseum gezeigt werden, stammen aus dem Salzburg Museum.

Die Festung Hohensalzburg

Über der Altstadt von Salzburg liegt das Wahrzeichen der Stadt: die Festung Hohensalzburg. Die Geschichte der Burganlage, die als eine der größten Europas gilt, reicht bis ins 11. Jhd. zurück. Heute zählt die Festung zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Österreichs. Neben den Außenanlagen, von denen man einen wunderschönen Blick über die Altstadt und das Salzburger Umland hat, bietet die Festung auch drei sehenswerte Museen.

Das Festungsmuseum, das 1952 im sogenannten „Hohen Stock“ der Burganlage eröffnet wurde, zeigt mittelalterliche Objekte aus dem Salzburg Museum. Eigene Einrichtungsgegenstände sind auf der Burg fast nicht mehr vorhanden, da im Laufe der Jahrhunderte ein Herrscher nach dem anderen immer mehr Inventar aus den historischen Mauern entfernte. Ergänzt werden die Exponate des Museums durch Medieninstallationen, die einen Überblick über die Geschichte Salzburgs und die Entwicklung der Festung bieten. In insgesamt 12 Räumen erfährt der Besucher mehr über die Burgherren, über historische Konflikte und politische Entwicklungen.

Das Regimentsmuseum auf der Festung

Das Rainer-Regimentsmuseum wurde bereits 1924 auf der Festung Hohensalzburg eröffnet. Es ist dem ehemaligen Salzburger Hausregiment, dem k.u.k. Infanterieregiment „Erzherzog Rainer“ No. 59 gewidmet. In sieben Räumen wird die Geschichte des Regiments beleuchtet, die bis ins Jahr 1682 zurückreicht. Zu sehen sind Waffen, Uniformen, Fotos und weitere historische Objekte zur Geschichte des Regiments.

Das Marionettenmuseum

Schließlich beherbergt die Festung Hohensalzburg noch das Marionettenmuseum. Im Fürstenkeller der Burg sind hier Akteure aus dem Salzburger Marionettentheater zu sehen. Zu den Stars des Museums gehören Papageno und Papagena aus Mozarts „Zauberflöte“. Aber auch die historischen Theaterkulissen sind sehenswert, etwa eine Marionettenbühne, auf der die Festung und der Bauernaufstand von 1525 dargestellt wird.

musermeku dankt dem Siemens Arts Program für die Einladung zum Besuch der Institutionen und für die Übernahme der Kosten der Reise.


Fotos: Angelika Schoder – Salzburg, 2019


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Angelika Schoder

Bei musermeku schreibt Dr. Angelika Schoder über Themen zur Digitalisierung, über Museen und Ausstellungen sowie über Reise- und Kultur-Tipps.

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